Meine Haustiere

Die einen finden sie total süß, die anderen ekeln sich vor ihnen. Deshalb stelle ich sie gern als "australische Baumhamster" oder "chinesische Langschwanzhamster" vor. Manche Leute fallen sogar tatsächlich darauf rein. Und viele begreifen schließlich doch, dass der Ekel mehr am Wort RATTE und an dem, was wir damit verbinden, liegt. Denn die gezüchteten Farbratten sind ebenso niedliche Tiere wie Hamster oder Meerschweinchen - jedoch in der Regel um einiges intelligenter und daher vielfach auch anhänglicher und zutraulicher.

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Benni und Gabi

Benni-Baby

Mein erster Ratterich namens Benni war ein ganz Lieber - ein urgemütlicher, braver und zutraulicher Kerl.

Links im Bild als flauschiges Baby - und rechts als ausgewachsener Rattenmann mit mir als Ratternfänger(in) von Hameln verkleidet.

Leider starb Benni schon nach drei Monaten an den Folgen eines Unfalls.

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PuschlPuschlDie nächste - eine recht eigenwillige Dame - war Puschl. Charakterlich war sie ein echter Kontrast zu Benni. Dickköpfig und eigen, konnte man sie nicht gerade als Schmusetier bezeichnen.

Dafür war aber so ziemlich nichts vor ihr sicher. Sie fand jedes Loch und jeden Winkel in der Wohnung - und wo keine Löcher waren, wurden welche hineingefressen...

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir uns aneinander gewöhnt und uns zusammengerauft hatten. Irgendwann hatte ich sie aber doch ins Herz geschlossen.

Und als sie im Alter von über anderthalb Jahren nach längerer Krankheit in meinen Armen starb, hat mich das dann doch nicht weniger traurig gemacht, als mein Abschied von Benni.

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DFlöckchen und Krümelann kamen meine Zwillinge Flöckchen und Krümel, zwei Mädels. Sie waren sehr pflegeleicht, da sie sich weitgehend mit ihrem großen Käfig zufriedengaben und die Möglichkeit zum freien Auslauf in der Wohnung gar nicht nutzten.

Die beiden waren Husky-Ratten, weil ihre Farbzeichnung dieser Hunderasse ähnelt. Als sie erst ein paar Wochen alt waren, war ihre Decke noch ganz dunkel. Doch ihr Rücken wurde zusehends immer heller, bis selbst die graumelierte Husky-Farbe irgendwann nicht mehr zu sehen war.

Krümel musste ich nach etwa eineinhalb Jahren einschläfern lassen, nachdem sie einen Tumor am Auge bekam, der inoperabel war. Ein anderer Tumor hatte ihr ein halbes Jahr zuvor erfolgreich entfernt werden können.

Flöckchen erfreute sich noch weitere zehn Monate bester Gesundheit und starb mit knapp zweieinhalb Jahren - für Ratten schon ein hohes Alter.

Dick und rund war sie geworden, seit sie allein war. Kein Wunder: Genau wie ich, mochte sie die Dickmacher am liebsten: Joghurt, Nudeln, Pizza...

Das erwachsene Flöckchen:

Flöckchen

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Fidelio und Othello         Othello

Meine nächsten vierbeinigen Freunde waren zwei Ratten-Männlein - keine Geschwister, wie man sieht, aber von klein auf zusammen. "Der größere Blonde heißt Fidelio, der kleine Dunkle Othello. Wenn der allerdings so weiter futtert, ist er bald nicht mehr so klein! Im übrigen ist es bei den beiden wie im echten Leben: Der Kleine ist deutlich couragierter, und der Große (noch) ein kleiner Schisser!" - So der Stand der Dinge, kurz nachdem die beiden bei mir eingezogen waren...

Fidelio

Schon wenige Monate später war Othello äußerlich nicht mehr der "Kleine": Von seinen anfänglich 80 Gramm hatte er sich auf mehr als das Vierfache gesteigert und war dann größer als Fidelio. Völlig handzahm waren sie beide geworden, in keiner Weise mehr ängstlich, aber neugierig ohne Ende...

Fidelio und Othello

Im Alter von gut zwei Jahren ist Fidelio schließlich nach wenigen Tagen der Krankheit an Herzversagen gestorben. Othello war aber noch ein weiteres Jahr lang putzmunter und anhänglicher denn je... :-) Eine Hinterhandschwäche und schließlich eine Hinterhandlähmung hatte er am Ende, was seinen Lebensmut aber nicht wesentlich beeinträchtigte. Im Alter von mehr als drei Jahren und nach einem einzigen kurzen Tag der Krankheit musste ich mich schließlich von meinem geliebten Othello, der zum Schluss ein echter Schmuse-Kater war, verabschieden.

Drei Tage habe ich eine leere Wohnung ohne Rascheln im Käfig ertragen, dann kamen meine nächsten Freunde Pünktchen und Anton, zum Zeitpunkt des Einzugs gerade fünf Wochen alt:

Pünktchen und Anton

Beide waren auf Anhieb sehr zutraulich - und soooooo süüüüüüüüüüß!!!!!!!!!! :-)

Pünktchen und Anton

Anton hatte nach gut anderthalb Jahren eine Art Geschwulst, die aber weich war - eine Flüssigkeitsansammlung offenbar. Bösartig war es wohl nicht, hat ihn auch trotz wachsender Größe nicht wesentlich behindert, aber einige Monate später starb er dann doch recht unvermittelt, vermutlich an Herzversagen. Pünktchen überlebte ihn um etwa ein Vierteljahr, bei ihm hatte sich das Sterben im Gegensatz zu Anton ein paar Tage zuvor angekündigt.

Auch danach hat es wieder keine Woche gedauert, bis unser Haushalt wieder Zuwachs hatte: Seppl und Ratzi sind die neuesten Bewohner meines Riesenkäfigs! (Nachdem Benedikt XVI. seinen alten Namen abgelegt hatte, dachten wir, sei dieser wieder frei... :-) Rund 50 Gramm wogen die beiden, als wir sie aus der Zoohandlung holten, und waren kaum vier Wochen alt - aber beide von Anfang an sehr zutraulich.

Seppl und Ratzi

Bald hatten sie etwa das Achtfache ihres ursprünglichen Gewichts erreicht.

Seppl, Ratzi und Gabi

Neben dem Riesenkäfig vergnügten sie sich noch regelmäßig auf ihrem Abenteuerspielsplatz, den ich ihnen in meinem Bettkasten eingerichtet hatte...

Seppl

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Seppl

Ratzi mussten wir im Alter von gut zwei Jahren von einem Tag auf den anderen einschläfern lassen - er hatte einen nicht äußerlich sichtbaren Tumor an der Leber, die daraufhin versagte.

Seppl und Ratzi

Seppl wurde fast drei Jahre alt, hatte wie seinerzeit Othello eine Hinterhandlähmung, die ihm aber in keiner Weise die Lebensfreude nahm. Er sammelte schließlich Wasser im Körper an, als das Herz langsam versagte und er eingeschläfert werden musste.

Teddy

Zwischenzeitlich hatten wir noch einen alten Ratterich aus dem Tierheim zu uns geholt, der bei uns noch sechs schöne Wochen verlebte - Teddy sah meinem allerersten Ratz sehr ähnlich... Er und Seppl haben sich allen Bedenken zum Trotz gut vertragen.

Als nächstes kamen Salt und Pepper als junge Ratten zu uns. Salty war ein Husky und Peppi ein schwarz-weißer Ratz.

Salty + Peppi

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Salty + Peppi

Salty war sehr dominant und hat Peppi immer unterdrückt, weshalb ich ihn schließlich kastrieren ließ. Dann ging es besser. Aber Salty wurde nur etwa ein Jahr alt - er war so ein Hektiker, dass ich den Eindruck hatte, er hat sein Leben einfach schneller gelebt.

Salt + Pepper

Als Ersatz für Salty kam Spikey aus dem Tierheim zu uns, der genauso aussah wie Salty - leider gibt es von ihm kein Foto. Die Eingewöhnung ging erstaunlich gut, trotzdem haben sich die beiden manchmal ganz heftig gefetzt, und Spikey konnte dann immer keine Ruhe geben. So hatte Peppi es wieder nicht leicht. Spikey lag eines Tages von einem Augenblick auf den anderen ohne jede Vorwarnung tot im Käfig - mit dem Kopf in der Futterschüssel... Da Peppi inzwischen recht alt war, wollten wir ihn nicht erneut dem Stress neuer Gesellschaft aussetzen, sodass er seine letzte Zeit allein verbrachte. Aufgrund seiner schwierigen Kindheit und Sozialisation war er schlecht anzufassen, denn er biss in alles, was ihm vor die Nase kam. Nicht aus Bosheit, sondern aus Gier. Auch er starb plötzlich ohne vorherige Krankheit. Es wäre auch schwierig gewesen, ihn zu pflegen.

Weil ich mit den letzten Tieren aus der Zoohandlung nicht so glücklich war, sind wir danach zuerst ins Tierheim gegangen, um zu sehen, was man uns dort anbieten konnte. Und wir kamen mit einem Rudel kastrierter Männchen nach Hause - sechs Stück, alle zwischen ein und zwei Jahren alt. Einer war bereits schwach und äußerst dünn und überlebte die erste Nacht nicht - der huskyfarbene Twiggy. Aber die anderen fünf waren ein echter Glücksgriff, zutraulich und lieb - wie schön, endlich wieder ohne Furcht gebissen zu werden in den Käfig greifen zu können! Ein zweiter Husky hieß Ramses, ein weißer mit wildfarbenem Kopf war Pedro, und drei sich ziemlich ähnlich sehende schwarz-weiße Ratzen teilten sich die Namen Tequila, Bacardi und Whiskey.

Pedro

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Pedro + Tequila + Ramses

Nach vier Monaten verließ uns ausgerechnet Pedro - von all den lieben Kerlchen der allerliebste. Er verlor an Gewicht und fraß immer weniger, bis er eines Nachts in meinen Armen friedlich starb. Lange Zeit hatten wir damit gerechnet, dass Whiskey als erster gehen würde von der fünfköpfigen Bande. Denn er war aufgrund des Alters ein richtiger Pflegefall, konnte sich kaum noch halten beim Fortbewegen, aß nur noch Brei, konnte sich nicht mehr putzen. Das heißt, wir haben ihn mehrmals am Tag gefüttert und immer wieder waschen müssen. Aber er war ein geduldiger Patient. Nach sechs Monaten, seit das Rudel zu uns kam, war es dann auch für Whiskey soweit. Auch er starb in meinen Armen, allerdings hatten ihn in der Nacht immer wieder Krämpfe geschüttelt. Danach schwächelte Ramses - seine Herzschwäche ließ ihn nur noch wenig Futter aufnehmen, sodass auch seine Tage gezählt waren. Bacardi verabschiedete sich als nächstes. Tequila ("Dickila") war deutlich zu fett, aber lebte am längsten... :-)  Diese Männer-WG war super - alle total lieb! Und ich war etwas desensibilisiert, nachdem Peppi immer so gierig in alles hineingebissen hatte, was ihm vor die Nase kam.

Einer der drei Schnäpse - Tequila, Bacardi oder Whiskey?

Danach holten wir aus dem Tierheim wieder eine Gruppe: den Kastraten Theo mit seinen drei Mädels Nona, Yoko und Lotta. Theo war sehr lieb, aber etwas schwächlich. Eine der Damen war recht bissig, lebte aber nicht sehr lange. Die beiden anderen waren eher scheu, sodass wir sie weitgehend in Ruhe ließen. Nachdem von dieser Gruppe keiner mehr übrig war, wollte ich eigentlich eine Rattenpause einlegen, weil ich inzwischen einen eigenen Kater hatte.

Theo und seine Mädels

Aber dann ist uns ein Ratterich quasi zugelaufen, ohne dass wir seine Herkunft klären konnten. Wir nannten ihn Alfons (kurz: Alf vom anderen Stern...) und holten aus dem Tierheim noch Fundtier Tony dazu zur Gesellschaft. Die beiden waren ein gutes Team.

Alfons und Tony

Kurzzeitig gab es dann noch einen Oldie bei uns. Und schließlich zwei Albino-Rattenmädels, von denen die eine nur ein Auge hatte. Wie eine Piratin, deshalb bekam sie den Namen Beki (frei nach Störtebeker). Und weil eben dieser Störtebeker mit Vornamen Klaus hieß, was von Nikolaus kommt, hieß die andere dann Niki. Die mit dem einen Auge hat nur ein "i" im Namen, die mit zwei Augen hat zwei "i" im Namen. Now try to explain it in English... :-)

Niki und Beki

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Beki - einäugige Piratin und Schlitzohr... :-)

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OTHELLO IN MOTION!

Hier gibt's vier kleine Video-Clips mit Othello zu sehen!

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Zum Anschauen wird eine Software benötigt, mit der avi-Dateien abgespielt werden können, z.B. der Windows Media Player, der kostenlos hier erhältlich ist: http://www.microsoft.com/windows/windowsmedia/download/

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So in der Kurzfassung klingt das möglicherweise mehr nach einer traurigen Geschichte - die sich allerdings über 20 Jahre erstreckt. Da die Lebenserwartung von Ratten im Durchschnitt zwei Jahre beträgt, muss man sich relativ schnell von diesen Tieren wieder trennen. Trotz der damit verbundenen Trauer wollte ich immer wieder Ratten haben, denn die Freude, die sie machen, wiegt das um ein Vielfaches auf. Wer mehr über Zucht- und Farbratten wissen möchte, findet Informationen beim Verein der Rattenliebhaber und -züchter in Deutschland e.V.: http://www.vdrd.de - ebenfalls empfehlenswert die Seite http://www.rattenwelt.de. Und wer Fragen hat oder sich mit anderen austauschen möchte, kann dies hier tun: http://www.rattenforum.de.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       

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NOCH MEHR HAUSTIERE!

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